Freitag, 20. Mai 2011

BriForum Europe (London) Wrap-Up - Day 1...

Hallo zusammen,
ich hatte das Vergnügen, die letzten Tage in London auf dem BriForum (benannt nach Brian Madden) in London zu verbringen. Neben herrlichen Wetter und einer tollen Lokation (dem Stadion von Chelsea London) gab es jede Menge fachlichen Input und Austausch mit den Vortragenden, anderen Teilnehmern und den anwesenden Herstellern. Ein Fazit nehme ich hiermit bereits vorweg: Das BriForum ist auf jeden Fall die Reise und auch das Eintrittsgeld wert! Was es dort alles zu erleben gab, können Interessierte hier nochmal nachlesen: BriForum Europe Agenda
Ich habe (leider nur) an den folgenden Sessions teilgenommen, allerdings werden beim BriForum alle Sessions auf Video aufgezeichnet, so dass ich mit hoffentlich bald die verpassten Sessions auch noch ansehen kann:
  • Antivirus Strategy and VDI with Vincent Branger: In der Session wurden sehr gut die Probleme aufgezeigt, die es mit den klassischen AV-Lösungen im VDI-Umfeld gibt. Dazu gehören u.A. das Pattern-Update, das zentrale Management und der durch die Scanner verursachte Overhead (IOPS). Es wurde ebenfalls aufgezeigt, wie man diese Punkte ggf. oder auch zukünftig adressieren kann. Aktuell existieren dafür unterschiedliche Ansätze. McAfee MOVE arbeitet mit einer zusätzlichen Appliance, über die das gesamte Scanning und Update-Management erfolgt. Der Agent ist starkt reduziert und verursacht deutlich weniger Last auf dem Virtualisierungs-Host als der herrkömmliche Agent. Aktuell gibt es McAfee MOVE für XenServer und Hyper-V, ein Agent, der auch Server scannen kann (aktuell nur Desktops), soll im Herbst erscheinen. TrendMicro bietet zwei Lösungsansätze: Einerseits wird das klassische OfficeScan mit dem VDI Plug-In erweitert, was aber letztlich nur die Generierung der GUID für das zentrale Management verändert (siehe auch TM VDI Plug-In Config ). Die anderen Probleme werden dadurch nicht gelöst. Hierfür hat TM einen anderen Ansatz, zumindest wenn VMware vSphere der Hypervisor ist. Dann kann man nämlich TM DeepSecurity einsetzen, was den Virenschutz über die VMSafe-Schnittstelle des vSphere-Systems abbildet und somit alle VMs über die Schnittstelle schützt. Doch Achtung: Die DeepSecurity-Appliance kann dabei ebenfalls einen Flaschenhals bzgl. der Performance bilden.
  • Für die zweite Session war eigentlich Ron Oglesby vorgesehen, allerdings war ich etwas spät dran, so dass der Raum bereits komplett überfüllt war. Deshalb bin zu Michael Keen gewechselt, dessen Session Using Dynamic QoS for Performance Gains in Virtual Desktop Infrastructures auch sehr vielversprechend klan. Michael wollte eine Lösung demonstrieren, die die Prozesse eines virtuellen Desktops überwacht und auf Basis der im Vordergrund laufenden Prozesse eine QoS-Priorisierung durchführt. Leider hat es seine Demo-Umgebung zerlegt, so dass die Session sehr schnell zu Ende war und der eigentliche AHA-Effekt ausblieb. Trotzdem ein interessanter Ansatz. Das Tool, welches hierfür genutzt wurde, stammt von der Firma Lakeside Software (http://www.lakesidesoftware.com/)
  • Nach der Mittagspause kam dann eine der Killer-Sessions überhaupt: RDP, RemoteFX, ICA/HDX, EOP, and PCoIP VDI: Remoting Protocols Turned Inside Out with Benny Tritsch & Shawn Bass. In der Session haben die beiden Autoren über wirkliche mühsame Arbeit berichtet, die diversen vorhandenen Remote-Display-Protokolle unter verschiedensten Situationen zu testen und die Ergebnisse in Form von Videos zu dokumentieren. Das dabei enstandene Material ist wirklich hochinteressant und zeigt die Stärken und Schwächen der Protokolle relativ deutlich auf. An dieser Stelle möchte ich daher den beiden Autoren dieser Studie (denn genau das ist es, was die beiden hier durchgeführt haben) meiner höchsten Respekt ausprechen und jedem empfehlen, wenn er die Gelegenheit hat, sich eine Präsentation der beiden zu dem Thema anzuschauen. Im übrigen gibt es kein klares Ergebnis / keine klaren Sieger, sondern es hängt ganz von dem Einsatz-Szenario ab. Mich persönlich hat diese Präsentation davon überzeugt, mich doch einmal näher mit Quest vWorkspace (EOP) zu beschäftigen, aber dazu später mehr.
  • Die vierte Session des Tages war Why Local VDI Beats Offline VDI: Why You Shouldn’t Wait For Type 1, and Why Local Storage Will Beat the SAN with Jon Rolls and Purnima Padmanabhan. Es war eine gesponsorte Session von Quest und MokaFive, beides Hersteller von Produkten, mit denen ich mich bisher noch nicht beschäftigt habe. Jon Rolls (Product Manager bei Quest) hat zunächst einen kurzen Überblick über das Produkt vWorkspace gegeben und anschließend hat Frau Padmanabhan MokaFive erklärt. MokaFive bietet für Quest einen Typ1 / BareMetal Client-Hypervisor mit deutlich größerer Hardware-Unterstützung als der XenClient von Citrix, mit zentralem Management (auch hier hat Citrix kene vernünftige Lösung) und einer Layering-Technik, wie Sie der Technik von Unidesk ähnelt. Alles in allem hat MokaFive damit meiner Meinung nach eine Lösung, die technisch ihresgleichen sucht. Wenn es Quest jetzt noch gelingt, dass ganze in ihr zentrales Management zu integrieren, dann hat Quest zusammen mit ihrem Protokoll EOP eine wirklich hervorragende Lösungs-Palette, die meiner Meinung nach eine echte Alternative zu Citrix XenDesktop darstellt. Auf jeden Fall habe ich nach dieser Session beschlossen, mich mit den genannten Themen intensiver zu befassen. Bzgl MokaFive ist noch besonders hervorzuheben, dass ich die Software auch auf Geräten von Apple installieren und somit Windows auf einem Mac virtualisieren kann.
  • Die letzte Session des Tages  war The Future of the Desktop: What Should It Do and What Should It Look Like? with Harry Labana & Brian Madden. Die Session war, wie nicht anders zu erwarten, überfüllt. Diese Session war komplett anders als die bisherigen Sessions, nämlich komplett ohne technische Details. Es ging vor allem um die Themen fortschreitende Vernetzung, wie Benutzer auf Daten zugreifen und diese Nutzen, ... Insgesamt und ohne Frage sehr interessant, aber eben auch ohne wirklichen Bezug zum aktuellen Stand der Technik.
Ausgeklungen ist der Tag dann mit der Citrix Geek Out Quiz-Show (im Stil von Jeopardy). Hat Spaß gemacht zuzuschauen, qualifiziert haben sich die drei besten ebenfalls über ein Online.-Quiz im Vorfeld. Insgesamt war der Tag wirklich klasse, das absolute Highlight war die Session mit Benny Tritsch und Shawn Bass. Der zweite Teil folgt dann in einem separaten Post, spätestens im Laufe des kommenden Wochenendes. Darin enthalten: Eine Berwertung der weiteren Session, die Gespräche mit den Herstellern und ein abschließendes Gesamt-Feedback...

Wünsche allen schon mal ein schönes Wochenende...

Und hier noch einige Fotos mit Eindrücken vom BriForum: BriForum Fotos on Flickr

VG, Jörn

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